Montag, 30. März 2015

Was ist eure heutige Super-Ausrede?

Meine definitiv das Wetter!

Ich habe gerade über eine geschlagene Stunde dafür gebraucht, meinen Schweinehund zu überwinden und ihm mehr als ein gutes Argument zu liefern, endlich raus zu gehen und mein Pferd zu bewegen.
... Und dann war ich nach 10 min wieder drin.
Tja, Gott nahm eine Hand voll Wind und schuf daraus das Pferd -und das merkt man halt auch! Bei solch einem Wind drehen unsere Pferde hier schon auf der Weide ab. Reiten tue ich dann immer nur ungern. Aber selbst an Stangenarbeit war heute nicht zu denken.

Und Joggen und Inlinern?
Ich meine, es ist ja mittlerweile schon seit mehreren Stunden trocken und teilweise sieht man die Sonne... Nein, warum sollte ich? Ich würde mich nur auf der Stelle bewegen, wie eine peinliche Comicfigur. Total demotivierend! Kilometerzeiten von über 15 min...

Und kaum sitze ich wieder im Warmen und schaue zu, wie die Bäume im Sturm tanzen, da sehe ich einen Jogger.
Lebensmüde? Vielleicht, aber trotzdem bin ich beeindruckt. Wer heute den Schweinehund überwinden kann und nach draußen geht, der bekommt meinen vollen Respekt.
Für mich wäre das heute nichts. Ich muss aber trotzdem zugeben, dass es mich der Rückenwind reizen würde. (Auch wenn der Gegenwind immer mindestens doppelt so stark ist.)
Trotzdem sitze ich jetzt wieder in meinem kuscheligen Bürostuhl und meiner Lieblingslauf- und Chillhose. Ich habe halt doch auch irgendwo Respekt vor dem Sturm.

Und was war gestern?
Gestern hat es noch nicht gestürmt, sondern nur geregnet wie aus Eimern. Und auch da habe ich zwei Frauen gesehen, die den Kampf gegen den Schweinehund gewonnen hatten.
Ich saß  mit meinem Freund im Auto und fuhr auf der Autobahn in Richtung Heimat. Der Scheibenwischer kam nur gerade so mit den Regenmassen klar, aber auf einem Feldweg unweit weg von der Autobahn walken zwei Damen in Regenjacken mit Kapuze und Mütze. Eine von den beiden hatte Stöcker, die andere Gewichte.
Wow, welch Disziplin! Ich habe gestern noch nicht einmal einen Gedanken an das Thema schlechtes Gewissen wegen Trainingsausfall verschwendet, aber diese beiden Frauen...

...vielleicht sollte ich doch noch einmal über das Thema Wetter und Disziplin nachdenken. Aber heute nicht mehr. Gerade bin ich glücklich, dass ich meinen Tee habe und  noch ein wenig ohne Stress lernen kann.
Noch 23 Tage bis zur ersten Prüfung...

Montag, 16. März 2015

Das Video, das meine Selbstwahrnehmung veränderte

Immer wieder Probleme mit den Vierzigern mit der Selbstwahrnehmung.
Die letzten Tage lief ich am Spiegel vorbei und dachte mir immer:
  • Mensch, siehst du gut aus, dafür, dass du im Moment keine Zeit für Sport und gesundes Essen hast.
  • Mensch,  deine Muskeln sind schon so groß, die werfen Schatten.
  • Heute ein hautenges Top? Warum nicht! Du siehst gut aus!
  • Bikiniwetter? Her damit, ich warte!
Und heute kam eine Videopräsentation...
... und damit das Schämen...

Wie weit weg kann die Realität von der Selbstwahrnehmung sein? Egal, meine Selbstwahrnehmung wohnt anscheinend auf dem Mond (wo sowieso jeder nur ein Bruchteil wiegt).

In den letzten Tagen habe ich mich wirklich wohl gefühlt in meinem Körper. Ich habe mir nach dem Duschen Zeit gelassen und bin nicht so schnell wie möglich aus dem Badezimmer gerannt, weil ich Angst vorm Spiegel hatte. Den Blick in den Spiegel habe ich nicht gemieden, sondern mich eher drüber gefreut.Wenn nackt duschen keine Selbstverständlichkeit wäre, würde ich auch sagen, dass ich das getan habe, ohne mich zu schämen.

Und dann kam heute das Video.
Habe ich wirklich so dicke Beine?
Ist mein Gesicht wirklich so rund?
BIN DAS WIRKLICH ICH?
"Mensch, diese Person muss dringend Sport machen und ihre Ernährung ändern." Das wäre der Satz, der mir durch den Kopf gehen würde, wenn ich die Person nicht kennen würde. Nun kenne ich mich leider ja und jetzt ich bin einfach nur geschockt.
Liegt es an der Perspektive?
War ich letzten Montag fetter als die letzten Tage?
Hat die Linse der Kamera einen Fehler gehabt?

Ich weiß nicht, was ich von mir denken soll. Und das gerade jetzt, wo ich diese Woche vier Mal auf der Bühne unserer Schule vor ausverkauftem Publikum stehen werde in einem T-Shirt, was zu klein ist. Scheiß Theater! Ich will wenigstens mein bestelltes T-Shirt in Größe L oder wenigstens M aber doch nicht S! (Naja, so schlimm ist es nicht.

Donnerstag, 12. März 2015

5 km und ein freier Abend

"Eigentlich hatte ich ja heute viel vor. Jetzt habe ich eben morgen viel vor."
"Ich hatte heute ja schon viel vor. Und jetzt habe ich morgen immer noch viel vor."
Nachdem ich die letzten Tage gefühlt jede Minute verplant habe, bekam ich heute einen wunderschönen Anruf, der meinen ganzen Abend freiräumte.
Eigentlich hätte ich direkt nach der Schule zum Flughafen fahren müssen, um dort meine Lieblingsurlauber aufzulesen, aber dann kam die erfreuliche Nachricht, dass deren Flug gestrichen wurde und ich deswegen nicht den ganzen Abend im Auto verbringen musste.

Wow, was für ein Gefühl. Wie lang ist es her, dass ich mehr Zeit hatte, als geplant war?

Und nein, ich bin so unvernünftig und habe die gewonnene Zeit nicht dazu genutzt, um meine to-do-Liste abzuarbeiten, die immer nur länger wird statt kürzer. Ich war stattdessen Joggen!

Ja, meine Laufschuhe haben mich kaum wieder erkannt und auch der Hund konnte es kaum glauben, aber das musste jetzt mal wieder sein. Mein letzter Lauf liegt schließlich schon fast einen Monat zurück und das gruselt mich gewaltig.
Trotzdem -und das macht mich besonders stolz- habe ich 5 km geschafft. Das ist zwar die Hälfte von der Strecke, die ich noch im Dezember gelaufen bin, aber immer noch mehr, als ich vor einem Jahr überhaupt geschafft habe. Und man will sich am Anfang ja nicht gleich überfordern...

Und es hat so gut getan. Ich habe es so genossen...
Vor allem hat das Wetter auch so gut mitgespielt.
Es gibt einfach nichts schöneres, als nach Feierabend in den Sonnenuntergang zu laufen und sich seines Lebens zu erfreuen.

In dem Sinne: Liebe Laufschuhe, ich hoffe ich werde in nächster Zeit mehr Gelegenheit finden, um Euch ganz romantisch in die Felder ausführen zu können.

Dienstag, 3. März 2015

Wenn man das Leben aus den Augen verliert...



Rutschfreien Morgen wünsche ich gehabt zu haben. 
War es bei euch auch wieder so verdammt glatt? Ich hasse es ja besonders, wenn man von der Glätte überrascht wird, also bin ich heute morgen statt mit dem Auto mit dem Bus gefahren.

Heute morgen war wieder glatt. Genauso wie letzten Dienstag. Woher ich das so genau weiß? Genau vor einer Woche habe ich meine sechsstündige Englischklausur geschrieben. Und wäre eine Englischklausur nicht schon das beste Mittel um mir den Tag zu vermiesen, wurde ich zu allem Überfluss auch noch von der übelsten Form des Glatteises überrascht. 
Ich sags euch, überrascht werden und dann in einem Auto ohne ABS und weiteren technischen Schnickschnack ist nicht die beste Kombination. Um nicht zu sagen eine verdammt doofe. Zum Glück hat es kein anderes Auto oder einen unschuldigen Passanten getroffen sondern lediglich den Bordstein, aber Schock ist nun mal Schock -und dann an einem Tag an dem die Vorabiklausur stattfand, vor der ich sehr verdammt viel Respekt hatte.

Was wäre, wenn ich jetzt tatsächlich einen schlimmen Unfall gehabt hätte und nicht hätte zur Klausur erscheinen können?!

Es fühlt sich im Moment an, als ob mein gesamtes Leben auf diese eine Prüfung hinausliefe. Abitur hier, Abitur da. Klar, später interessiert sich mein Arbeitgeber nicht mehr für meinen Abschluss vom Gymnasium, wenn ich erst einmal mein Studium abgeschlossen habe, aber Abitur ist die größte Prüfung, die ich bis jetzt hatte und der ein oder andere ist auch schon daran gescheitert.

Aber was will ich mit dem Abitur machen, wenn ich vorher einen Unfall hatte? Es gibt wahrlich wichtigeres als meine mikrige Vorabiklausur. Hauptsache gesund sein. Leben.
Abitur ist nicht alles.

...Abnehmen aber auch nicht. 
Mein Leben hängt nicht von meiner Figur ab. Mein Leben ändert sich nicht, wenn ich 5 kg abgenommen habe. Genauso ändert sich das Leben von irgendwen anders aufgrund seiner Figur.
Klar, Ausnahmen bestätigen die Regel: Models brauchen diesen Körper und ich kann auch nicht abstreiten, dass meine Abnahme mich nicht verändert hat. Trotzdem sollte ich mir öfter die Frage stellen, ob ich etwas wirklich um jeden Preis will. Möchte ich, dass mich Abnehmen so sehr einnimmt? Soll ich Einladungen deswegen ausschlagen? Soll ich riskieren, dass sich dadurch der Kontakt zu meinen Freunden verschlechtert? 
Ich habe so viel. Ich habe eine Familie, Freunde, eine Beziehung, viele Menschen, die mich unterstützen. 

Ich möchte nicht gieriger sein, denn umso mehr ich haben will, desto mehr riskiere ich zu verlieren. Was nützt mir ein super Körper, wenn ich dann alleine bin?

Manchmal braucht man immer wieder solche Momente, in denen man aufwacht und sich fragt, ob es das alles wert ist. Ja, es ist mir das wert, aber nicht um jeden Preis.

Wie sieht es bei euch aus? Verliert ihr manchmal auch etwas aus den Augen, weil ihr etwas unbedingt wollt? Ich finde, dass besonders Prüfungen zu solchen Tunnelblicken reizen.

PS: Vor einiger Zeit hat mir der altbekannte Markus (der schon auf vielen Blogs durch seine tiefgründigen Kommentare bekannt ist) in einem Kommentar geschrieben, dass eine kleine Zunahme nicht schlimm ist. Irgendwann würde ich ja auch schwanger werden und dann wieder von vorne anfangen müssen. Und ja, er hat recht. Irgendwann werde ich mich freuen, schwanger zu sein und Mutter zu werden und dann wird mir das auch egal sein. Abnehmen ist halt nicht alles.